Freitag, 28. Januar 2011

Mü3 - Beplankung

Da die Färbung von Birkensperrholz weitgehend von seiner Stärke abhängig ist (je dünner um so mehr scheint der dunkle Kleber durchs Furnier), habe ich alle Mü3 Beplankungsteile mit der gleichen Stärke (0,6mm) Birkensperrholz (www.modellbau-steinhardt.de) beplankt. Die Rippendreiecke habe ich an die Beplankungsteile angearbeitet. Auf alle freibleibenden Rippenstücke wurden Kapstrips geklebt.
Alle Beplankungsteile wurden mit Weißleim (Ponal) aufgebracht und an den Verbindungskanten auf ca. 6-7mm geschäftet. Die Schäftstellen habe ich mit der früher schon beschriebenen Fräsvorrichtung bearbeitet und mit dem Schleifklotz nachgeschliffen. Beplankungsverbindungen die auf Leisten fielen habe ich ohne Schäftung stumpf ausgeführt.
Wenn immer möglich habe ich die Beplankung mit Klammern, Spannband, Stecknadeln oder Klebeband fixiert bis der Leim ausgehärtet war.




Wenn dies nicht möglich war, habe ich die Beplankungsteile so gut wie möglich durch Klammern und/oder Klebeband fixiert und dann mit dem Folienbügeleisen angedrückt und so mit der Bügelhitze den Leim an gehärtet. Da beim Andrücken und Aufbügeln der Überschusskleber an den Kanten austritt, wurden alle Außenflächen (später sichtbare Flächen) vorher mit dünnem Kreppband abgeklebt; austretender Leim hätte beim Bügeln das Holz geschwärzt. Auch die schon aufgeklebten Sperrholzteile wurden an der Klebekante mit Kreppband abgeklebt. Die Kreppbandkante diente da als Anschlag für das aufzubügelnde Teil. Nach Erkalten des Leims konnte die Abklebung entfernt werden und die Übergänge bzw. kleine Leimwülste konnten mit einer dicken Rasierklinge, als Ziehklinge verwendet, geglättet bzw. ausgetretener Leim konnte entfernt werden. Die eigentlich gängige Methode den Weißleim vor dem Anbügeln an- bzw. aushärten zu lassen habe ich dahingehend abgewandelt, dass ich relativ schnell nach dem Aufbringen des Weißleims mit dem Bügeln angefangen habe, da ich vermutete, dass die andere Methode schlechtere Verbindungen ergeben hätte.


Am Hinterrumpf konnte über mehrere Spanten hinweg die Beplankung aufgebracht werden, am Vorderrumpf bzw. bei stärker gewölbten Stellen musste von Spant zu Spant beplankt werden. Der Rumpf blieb so lange wie möglich in der Helling um Verzüge beim Beplanken weitestgehend auszuschließen.
Die Leitwerke wurden jeweils Einteilig beplankt, die Flügelbeplankung wurde jeweils in 4 Abschnitten aufgebracht. Auch hier blieben die Teile weitgehend am Hellingbrett befestigt. Angefangen habe ich mit der Flügelunterseite, wobei der Flügel noch über die Füßchen befestigt werden konnte. Für die Flügeloberseite habe ich mir Rippenkonturstücke geschnitten; so konnte ich die Flügel mit Gewichten am Baubrett fixieren und somit Verzüge minimieren.




Wegen der sehr kleinen Nasenradien an Außenflügel und Leitwerken wurden die Beplankungen nicht um die Nasen herumgezogen. Auf Ober- und Unterseite der Nasenleisten wurden Füllklötze zwischen die Rippen geklebt und auf Kontur geschliffen um eine genügend große Klebefläche für die Beplankung zu schaffen. Nach Aushärtung aller Teile wurden die Nasen und auch die hintere Rumpfunterseite bis zur Kiefernleiste hin plangeschliffen und eine Birkenleiste (www.schiffsmodellbau-onlineshop.de) vorgeklebt, die dann auf Kontur geschliffen wurde.


Die vorderen Rundungen an den Querrudern und Seitenruder wurden mit nass vor geformten Teilen zwischen den Lagerstellen beplankt. Zum Vorformen der Beplankungsteile habe ich Sperrholzstreifen in heißem Wasser eingeweicht und dann mit einem Rundstahl in eine Nut gedrückt; über Nacht getrocknet hielten die Teile einigermaßen die Form. Das Anpassen und verleimen der Rundungen war eine wirkliche Sch….- Arbeit, aber mir fällt auch im Nachhinein keine bessere Lösung ein.




Bis aufs Bespannen und Lackieren war die Mü3 somit im Frühjahr 2010 fertig gestellt. Mit dem Bespannen habe ich dann erst im Herbst 2010 angefangen.

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